Spielmannszug Instrumente kaufen – Die Flöte
Die Vielseitigkeit der Trommelflöte
Die Trommelflöte, ein unverzichtbares Instrument in Spielmannszügen, trägt viele Namen und eine reiche Geschichte. Von der Bezeichnung "Flöte" über "Querpfeife" bis hin zu "Spielmann(s)flöte" und "Armeeflöte" ist sie bekannt. Die Präsenz von Sandner-Flöten in den Zügen hat sogar zu dem Spitznamen "Zauberflöte" geführt, eine Hommage an Mozarts gleichnamige Oper.
Strukturell ist die Trommelflöte eine vereinfachte Version der Piccoloflöte, mit sieben Tonlöchern und einem ovalen Mundstück. Hergestellt aus Metall oder Grenadillholz, soll sie erschwinglich sein und den Ansprüchen von Straßenmusikern gerecht werden.
Die Stimmung variiert, so gibt es die Flöten in C, Ces und B Grundstimmung (Sopran und Tenor).
Die Trommelflöte bietet einen Tonumfang von etwa 2 1/2 Oktaven und gehört zur Flötenfamilie, die Diskant-, Sopran-, Alt- und Tenorflöten umfasst. Die Grifflöcher sind bei Metallflöten erhöht, um die Luftschwingungen nicht zu beeinträchtigen, während Holzflöten diese Erhöhungen nicht benötigen (die Wanddicke ist dicker).
Sandner-Flöten dominieren den Markt, bekannt für ihren metallischen Klang und die Möglichkeit der Feinabstimmung durch einen Zapfen im Stöpsel. Klingson- und Keilwerth-Flöten bieten weitere Varianten mit unterschiedlichen Materialien und Bauweisen.
Trommelflöten haben die Fähigkeit, Melodien über weite Entfernungen hörbar zu machen und sind robust genug für den Einsatz im Freien (Holzflöten sind etwas empfindlicher).
Stimmung der Spielmannszug Flöte
Bevor ihr euch eine Spielmannszug Flöte kauft, erkundigt euch bitte, welche Stimmung die Flöten in dem Spielmannszug haben, in dem ihr mitspielen wollt.
Es gibt hier drei Varianten:
Sopran- und Tenorflöte in Ces Stimmung (Diskant und Alt in Fes)
Sopran- und Tenorflöte in B Stimmung (Diskant und Alt in Es)
Sopran- und Tenorflöte in C Stimmung (Diskant und Alt in F)
Was bedeutet das? Greifst du auf der Flöte, die in C gestimmt ist, den Griff für ein C, so erklingt auch ein C.
Greifst du den selben Griff auf einer Flöte, die in Ces gestimmt ist, so erklingt statt des C ein Ces. Auf der in B gestimmten Flöte erklingt tatsächlich ein B, wenn man ein C greift. Spielst du also den Griff für C auf der B-Flöte und hast ein auf C eingestelltes Stimmgerät, so wird dieses den Ton B anzeigen.
Es ist nicht praktikabel, diese Flötentypen untereinander zu mischen. Eine kurze Rückfrage mit der musikalischen Leitung des Spielmannszugs sollte klar machen, welche Stimmung du für dein Instrument auswählen solltest.
Stimme der Spielmannszug Flöte
Die nächste Frage ist, in welcher Stimme im Spielmannszug du spielen wirst. Die Spielmannszug Flöte gibt es grundlegend in 4 Längen (daraus ergeben sich schon mal 4 Stimmlagen):
Diskant
Sopran
Alt
Tenor
Diskantflöte
Diskant ist die kürzeste und höchste Flöte und wird nur von dem/der Solist*in gespielt. In den meisten Arrangements taucht sie gar nicht auf. Um ihr einen Wohlklang zu entlocken, sollte man einen sehr regelmäßig und gut trainierten Ansatz und Gehör besitzen. Dies ist kein Instrument für Anfänger.
In manchen Stücken gibt es spezielle Passagen, die für den Tonumfang der Diskantflöte geschrieben sind (entspricht in etwa dem der Piccolo Flöte, höchster Ton ist c5, tiefster f2).
Sopranflöte
Viele Spielmannszüge spielen ausschließlich mit Sopranflöten und diese auch nur einstimmig. Andere Züge teilen die Sopranflöten nochmal in 1. bis 3. Stimme Sopran ein und können mehrstimmige Arrangements abbilden.
Anfänger*innen beginnen auf der Sopranflöte, das Spielen zu lernen, bevor sie auf eine der anderen Flöten umsteigen (oder sie als Ergänzung dazu nehmen).
Im Spielmannszug Kampen und Umgegend beispielsweise wechseln die "Langrohrspieler" je nach Arrangement auch mal auf die kurze Flöte. Gerade bei den Marschklassikern gibt es gar keine Arrangements mit Alt- und Tenorflöte, sodass hierfür immer die Sopranflöte mitgeführt wird.
Der Tonumfang geht von c2 bis g4.
Altflöte
Die Altflöte liegt von der Tonhöhe her zwischen Tenor und Sopran. Ihr tiefster Ton ist das f1, der höchste gut erreichbare Ton ist das c4.
Da die Spielmannszugpfeifen nicht über eine Klappenmechanik verfügen, muss man den Abstand zwischen den Grifflöchern mit den Fingern überbrücken können. Je länger die Flöte, desto weiter muss man die Finger spreizen.
Bei der Altflöte sind die Grifflöcher für durchschnittlich große und bewegliche Hände noch bequem zu erreichen.
Die Grundstimmung der Altflöte ist in Bezug auf die der Sopranflöte um eine Quarte versetzt. Dadurch stehen die Noten für Altflöte immer in einer anderen Tonart geschrieben, als für Sopran und Tenor. Man darf sich grundsätzlich an mehr Vorzeichen gewöhnen. Das ist aber nur eine Frage der Gewöhnung.
Tenorflöte
Die Tenorflöte ist die Längste und vom Rohrdurchmesser größte Flöte. Entsprechend größer sind auch das Mundstück und das Anblasloch. Dadurch verändert sich auch der "Ansatz", mit dem man diese Flöte spielt. Damit ein Ton erklingt, benötigt man etwas mehr Luft, weichere Lippenspannung und eine gute Koordination zwischen Zwerchfell, Lippenspannung und Anblasrichtung, damit möglichst wenig Nebenrauschen entsteht.
Die Grifflöcher liegen sehr weit auseinander, wodurch sie nicht für jeden spielbar ist.
Ihr Tonumfang reicht von c1 bis g3. Ihr Ton ist weich und warm im Vergleich zur Sopranflöte. Bedingt durch die große Länge, über die die Luftsäule im Rohr zum rotieren gebracht werden muss, sprechen Töne langsamer an als bei der kürzeren Sopranflöte.
Die Zauberflöte
Die am weitesten verbreitetste Spielmannsflöte ist die Zauberflöte der Traditionsfirma Sandner.
Neben den drei Grundstimmungen wird die Sopranflöte in der Standard- und in der Soloversion angeboten. Die Standardvariante ist überwiegend maschinell gearbeitet, die Soloflöte überwiegend von Hand hergestellt. Sie verspricht eine leichtere Ansprache.
Sie ist zwar deutlich teurer, doch ich gebe zu bedenken, dass diese robusten Instrumente ein Leben lang halten - die leichtere Ansprache bringt mehr Spielfreude und ist mit ca 50 EUR mehr nicht zu teuer.
Des Weiteren gibt es Flöten mit Farbvarianten der Grifflöcher und verschiedenen Oberflächenveredelungen.
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